Ich bin erst spät zur Parteipolitik gekommen, aber politisch geprägt wurde ich schon sehr früh: Anfang der 70er Jahre bin ich als Kind von „Häuselleuten“ vom Bauerndorf der Erste aus der Familie gewesen, der auf’s Gymnasium durfte. Meine Mutter war Hausfrau, mein Vater war Zimmermann und auf einmal konnten sie ihren Jüngsten auf die Schule schicken, auf die bisher nur die Kinder vom Großbauern oder vom Bürgermeister gegangen waren. Ich konnte Abitur machen und ich konnte studieren.


Ich bin ein Kind der Aufbruchstimmung der Politik von Willy Brandt und was mich heute an den Ergebnissen der Studien über die soziale Schere am meisten umtreibt, ist die Aussichtslosigkeit für die Kinder der ärmeren Leute in Deutschland heute, für die eine bessere Zukunft praktisch unerreichbar ist. Armut in Deutschland ist zementiert wie nie zuvor. Der Zugang zu Kultur und Sport bietet hierbei Chancen für alle, ein Zugehörigkeitsgefühl zu entwickeln.
Das Schicksal viel zu vieler Kinder steht leider heute schon weit vor dem Tag fest, an dem sie hoffnungsfroh mit der Schultüte im Arm ins Klassenzimmer einlaufen. Das für ganz Deutschland zu verändern, das ist für mich ein ganz zentrales politisches Anliegen – dafür möchte ich kämpfen!