Symphonie Orchester Kiew im Bundestag begrüßt

30. April 2022

Zusammen mit der Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags, Katrin Göring-Eckhardt, und dem CDU Abgeordneten Marco Wanderwitz hat der Straubinger Bundestagsabgeordnete Erhard Grundl das Symphonie Orchester Kiew aus der Ukraine im Reichstag begrüßt. „Die Sprache der Musik ist auch eine Sprache der Freiheit“, machte Göring-Eckhardt den politischen Stellenwert des Besuchs klar. Das Orchester spielt insgesamt sieben Konzerte in Deutschland.

In dem sich anschließenden Gespräch mit den Mitgliedern des Ensembles ging es um den Krieg, um das Sitzen und Warten in Luftschutzbunkern, um die Flucht per Bus über Polen und schließlich um die Ankunft in Deutschland. Ein besonderes Augenmerk lag auf der Kunst und den beeindruckenden Werke, die das Orchester spielt. Dabei wurde deutlich, dass die Wirklichkeit und die Erfahrungen der Menschen, die den Krieg erlebt haben und die ihre Freunde und Liebsten daheim haben und um sie bangen, in Deutschland bestenfalls erahnt werden könnten. Dies sollte bei den täglichen Nachrichten über den Krieg und die Vorgänge in der Ukraine bewusst sein.

Grundl sprach mit den Musikern auch über seine Treffen mit ukrainischen Geflüchteten, die er in Straubing und Deggendorf getroffen hat. „Die zwei Fragen, die mir dort immer wieder gestellt wurden, sind: ‚Sind wir hier sicher?‘ und ‚Wann können wir wieder heim?‘. Erstere würde ich mit Ja beantworten. Die zweite Frage ist sehr schwierig, denn ich glaube, wir müssen uns auf eine lange kriegerische Auseinandersetzung auf dem Territorium der Ukraine einstellen.“ Es gelte, einen langen Atem zu behalten.

An die Musiker gerichtet, lobte er ihr wichtiges Engagement mit der Konzertreise. „Putin und seine Vasallen versuchen ihren Angriffskrieg zu rechtfertigen, indem sie der Ukraine das Existenzrecht absprechen. Diese ukrainischen Musiker zeigen mit ihrer Tournee durch Deutschland und einem ukrainischen Programm, wie falsch diese Aussage ist und wie stark die Kultur des Landes und auch seine Menschen im Gegensatz dazu sind“, betonte Grundl im Gespräch. Der italienische Chefdirigent des Orchesters Luigi Gaggero unterstrich dies mit der Feststellung, dass jeder in der Gruppe die eigene Identität mitbringe, sie aber zusammen in einem gemeinsamen Haus spielten. Einem Haus, in dem jede Identität anders sei, aber ohne die Identität der anderen nicht selbstständig und komplett sein könne.
Die Runde war sich einig darin, dass dies zeigt, wie wertvoll die europäische Integration und der europäische Zusammenhalt sind. „Die Sprache der Kultur ist universell. Gerade deshalb fürchten Diktatoren die Freiheit der Kunst“, so Grundl zum Schluss.

 

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