PM | Humboldt Forum: Transparenz über weiteren Zeitplan muss her
13. Juni 2019Zur Ankündigung des Generalintendanten des Humboldt Forums, Hartmut Dorgerloh, dass das Humboldt Forum 2019 nicht mehr eröffnet wird, erklären Chris Kühn, Sprecher für Bau- und Wohnungspolitik und Erhard Grundl, Sprecher für Kulturpolitik:
Die Verschiebung der Eröffnung des Humboldt Forums überrascht uns sehr. Erst Ende Januar dieses Jahres wurde den Bundestagsabgeordneten im Bauausschuss berichtet, welch ein Musterbeispiel das Humboldtforum für kluges Baumanagement und straffes Controlling sei. Es befinde sich absolut im Kosten- und Zeitrahmen, so die Aussagen damals. Da sich die Verzögerung nicht erst seit gestern anbahnt, ergeben sich viele Fragen – vor allem nach den Mehrkosten und nach den baulichen und technischen Mängeln. Die Bundesregierung muss hier nun dringend Transparenz über den weiteren Zeitplan herstellen. Wir Grünen haben daher einen Bericht der Bundesregierung zur aktuellen Situation des Humboldt Forums für den kommenden Bauausschuss am 26. Juni erbeten.
Unklar bleibt auch, wie die von Staatsministerin Grütters versprochene Eintrittsfreiheit im Humboldt Forum und an allen anderen Berliner Museen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz umgesetzt werden soll. Eintrittsfreiheit ist wichtig, um Museen als gemeinsames Gut für mehr Menschen und neuen gesellschaftlichen Gruppen zu öffnen. Die Eintrittsfreiheit wirkt dabei nicht allein, sondern muss ergänzt werden, wie die gerade veröffentlichte umfassende Evaluation zum freien Eintritt aus Baden-Württemberg zeigt. Es bedarf eines Gesamtkonzeptes, in das Vermittlungsangebote, mehr Service oder flexiblere Öffnungszeiten einbezogen sind. Zudem stehen die Museen vor großen Aufgaben: Sie müssen etwa ihre Bestände digitalisieren, Provenienzforschung betreiben, die Barrierefreiheit verbessern. Das alles geht nicht mit weniger, sondern nur mit besserer finanzieller Ausstattung. Hier muss die Bundesregierung endlich belastbare Zahlen liefern.
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